Ihr Lieben!
Jetzt ist schon wieder viel zu viel Zeit vergangen seit dem letzten Blogpost… Es tut mir echt leid! Ich hatte mir fest vorgenommen, nach der letzten Veröffentlichung direkt mit dem nächsten Post anzufangen, aber das ist offensichtlich nicht passiert. Seit dem Umzug hatten wir bis jetzt fast jeden Tag irgendwelche Handwerker da, weil immer noch nicht alles fertig ist. Erst wurde der Keller noch renoviert, da waren jeden Tag Handwerker da und haben teilweise sehr laut gearbeitet. Die Firma, die das komplette Haus (außer den Keller) renoviert hat (und damit eigentlich spätestens im August fertig werden sollte), hat keine gute Arbeit geleistet und deshalb müssen da ständig Leute zurückkommen, um irgendwas zu verbessern oder zu reparieren. Zusätzlich wird im Garten noch ein Pool gebaut und im November wurden die kompletten Böden im Erdgeschoss und in der ersten Etage neu gemacht, aber das ist eine Geschichte für den Novemberpost. Deshalb hatte ich selten die Ruhe (und hab mir auch keine Zeit genommen…) einen neuen Blogpost zu schreiben.
Abgesehen von dem ganzen Chaos im Haus geht es mir aber immer noch sehr gut hier. Ich bin super froh und dankbar, dass ich mich dazu entschieden habe, mir dieses Jahr zu nehmen und dieses Abenteuer zu beginnen. Ich genieße es sehr, so wenig Verpflichtungen zu haben und die Arbeit mit den Kindern macht mir (fast immer) viel Spaß. Natürlich ist es auch anstrengend zwischendurch, aber ich bin trotzdem ziemlich glücklich hier 🙂 An dieser Stelle möchte ich auch jeder einzelnen Person danken, die für mich betet und allen, die an mich denken! Ich bin sehr dankbar, aus so großer Entfernung so unterstützt zu werden. Also vielen, vielen Dank an euch!!
So, jetzt aber zu meinem Oktober. Am 3. und 4. Oktober war hier auch (wie in Deutschland) schulfrei, weil an diesen Tagen das jüdische Neujahrsfest Rosh ha-Schana gefeiert wird. Das war etwas, worüber ich überhaupt nicht nachgedacht habe: Der jüdische Glauben ist hier sehr präsent und es gibt sehr viele jüdische Familien. Ich finde das ganz interessant, einige jüdische Traditionen und Bräuche hier mitzuerleben. Mir war gar nicht so bewusst, wie wenig ich eigentlich über das Judentum weiß… In meiner Gastfamilie wurde dieses Fest aber nicht zelebriert und weil die Kinder ja schulfrei hatten, bin ich mit ihnen in ein Kindermuseum hier in der Nähe gefahren. Ich glaube, das war der erste Tagesausflug, den ich alleine mit den Kindern gemacht habe. Wenn ich jetzt so drüber nachdenke, ist es eigentlich krass, dass ich mit 18 Jahren alleine mit zwei Kindern irgendwelche Ausflüge mache, aber wenn wir sowas machen, fühlt es sich gar nicht so krass an haha Der Ausflug war jedenfalls ganz schön, das Kindermuseum ist echt cool gemacht und die Kinder haben größtenteils auch gut mitgemacht 🙂
Es gibt ja jeden Monat ein sogenanntes Cluster Meeting, das organisiert die Ansprechpartnerin der Au Pair Agentur für ihr Cluster, also die Au Pairs, die in ihrer Nähe leben. Zu diesem Cluster Meeting sind dann alle Au Pairs aus diesem Gebiet halt eingeladen. Im Oktober sind wir mit allen Clustern von Long Island Kanufahren gegangen. Eigentlich hatten viele von uns da keine große Lust drauf, aber letztendlich hatten wir doch recht viel Spaß. Das Wetter war glücklicherweise für Anfang Oktober sehr warm und sonnig und die Strecke, die wir gefahren sind, ruhig und idyllisch 🙂



So, jetzt ist seit ich diesen Post angefangen habe, schon wieder über ein Monat vergangen… Langsam wird’s unangenehm für mich hahah
Am 06.11. haben Flori und ich dann sehr kurzfristig und spontan einen Trip nach Boston gebucht. Sie hatte mich am 01. Oktober gefragt, ob ich Zeit und Lust hätte, mit ihr nach Boston zu fahren und das haben wir dann auch vom 11. bis zum 14. Oktober gemacht. WIr hatten eine sehr schöne Zeit, aber dazu kommt irgendwann nochmal ein separater Blogpost. Ich habe mich irgendwie doch dazu entschieden, erst über den Oktober zu schreiben und dann über Boston.
Außerdem war ich im Oktober ein paarmal spazieren. Das Wetter war ja immer noch sehr warm (um die 20°C) und sonnig, perfekt für Spaziergänge 🙂 Eigentlich würde ich auch gerne viel öfter spazieren gehen, aber leider kann ich mich dazu selten aufraffen… Jedenfalls hat man im Laufe des Monats immer mehr Halloween Dekorationen überall gesehen. Das war schon sehr typisch amerikanisch, aber ich fand’s cool. Bei strahlendem Sonnenschein sieht’s auf den Fotos allerdings nicht so gruselig aus haha Ich war dafür aber mit meiner Gastfamilie am 30. Oktober bei ein paar Häusern, die besonders aufwändig dekoriert waren. Vor allem ein Haus war sehr krass, das war mit Nebel, sich bewegenden Figuren, Geräuschen/Musik, Bildschirmen in den Fenstern und so weiter dekoriert.




Am Sonntag, den 20. Oktober war ich zum ersten Mal in einer neuen Gemeinde in der Nähe von Dix Hills, ungefähr 20 Minuten von unserem Haus. Dort gehe ich seitdem fast jeden Sonntag hin. In der Gemeinde gibt es Leute in jeder Altersgruppe und mit der Zeit lerne ich auch immer mehr Menschen dort kennen. Die Gottesdienste dort sind ansprechend und mit guter Musik gestaltet und es gibt auch jeden Sonntag nach dem Gottesdienst ein sogenanntes „Connection Café“. Das heißt, nach dem Gottesdienst verschwinden nicht direkt alle, sondern bleiben noch da und unterhalten sich, genau wie bei uns in der Wiba 🙂 Nur, dass es hier Bagels anstatt Kekse gibt haha Außerdem gibt es auch eine Gruppe für junge Erwachsene, die sich jeden Donnerstagabend trifft. Da habe ich es bisher noch nicht so oft hingeschafft, aber immerhin ein paar Mal 🙂



Ja, und am 24. Oktober habe ich dann hohen Besuch aus Duisburg bekommen: mein Vater hat mich für ein paar Tage besucht! Er konnte es einrichten, dass er auf dem Rückweg von seiner Dienstreise nach Texas für drei Nächte bei meiner Gastfamilie und mir bleiben konnte. Ich habe ihn also am 24. ganz spät abends vom Flughafen abgeholt und wir sind gemeinsam zu meinem neuen zu Hause gefahren. Am nächsten Morgen (das war ein Freitag) hat er dann meine Gastfamilie kennengelernt, die hatten schon lange geschlafen als wir nachts angekommen waren. Nachdem wir beide gefrühstückt hatten und die Kinder in der Schule waren, sind Papa und ich zu einem ungefähr 20 Minuten entfernten Strand gefahren. Ich war vorher selbst noch nie an diesem Strand, aber er war sehr schön und sah exakt aus wie in Holland haha Mittags haben wir mein jüngeres Gastkind gemeinsam von der Schule abgeholt, zu Hause mit ihr gespielt und nachmittags hat mein Vater ein paar Stunden alleine verbracht, während ich gearbeitet habe. Abends waren wir mit meiner Gastfamilie in einer Burger Bar essen, das war sehr lecker. Danach sind wir gemeinsam zu einer „jack o’lantern“-Ausstellung gefahren. Das war ein Spaziergang durch einen Wald und auf diesem Weg waren sehr viele geschnitzte Kürbisse, sowie Kunstwerke aus Kürbissen, ausgestellt. Das war sehr eindrucksvoll!
Am Samstag sind Papa und ich nach Manhattan gefahren, dort durch den Central Park spaziert und dann ins Guggenheim-Museum gegangen. Das Museum war wegen Bauarbeiten teilweise gesperrt, aber wir konnten trotzdem einiges sehen und vor allem diese berühmte Spirale konnten wir gut fotografieren. Man konnte sie aufgrund der Bauarbeiten nicht betreten, deswegen aber von unten ohne Menschen fotografieren. Viele der ausgestellten Kunstwerke fand ich sehr interessant und eindrucksvoll. Also der Besuch hat sich gelohnt 🙂 Als wir in dem Museum fertig waren, haben wir uns entschieden, mit einer Seilbahn nach Roosevelt Island zu fahren. Diese kleine Insel liegt genau zwischen Manhattan und Long Island. Die Seilbahnfahrt war nicht so cool, wie wir sie uns vorgestellt hatten, es war nämlich sehr voll und der Blick auf Manhattan war wesentlich schlechter als erwartet. Aber es war trotzdem schön, diese Erfahrung gemacht zu haben. Auf der Insel hatten wir dann gar nicht mehr so viel Zeit, weil wir auch einigermaßen pünktlich zum (relativ frühen) Abendessen wieder zu Hause sein wollten. Wir sind aber einfach ein bisschen am Wasser mit Blick auf Manhattan spaziert und haben einige Fotos gemacht. Die Rückfahrt verlief anders als geplant, weil wir den ersten Zug verpasst haben und den Zug der anderen Verbindung, die wir dann stattdessen rausgesucht hatten, ohne uns fahren lassen mussten. Mein Handy, auf dem die Tickets waren, ist nämlich kurz bevor der Zug kam ausgegangen, weil mein Akku leer war… Da ich allerdings auch kein Ladekabel dabei hatte, mussten wir in der Umgebung der Bahnhaltestelle erstmal ein Ladekabel kaufen, damit ich mein Handy mit Papas Powerbank aufladen konnte… Wir sind aber trotzdem noch fast pünktlich zum Abendessen wiedergekommen, was uns aber netterweise niemand übel genommen hat 🙂
Sonntags waren wir dann erst im Gottesdienst der Gemeinde hier in der Nähe, was schön war 🙂 danach hatten wir allerdings nicht so viel Zeit, um noch da zu bleiben, weil wir mittags nach Glen Cove zu einer Veranstaltung der Gemeinde dort gefahren sind. Die Veranstaltung war ganz nett, ich fand es vor allem schön, die Leute dort wiederzusehen. Als die Veranstaltung vorbei war, sind wir noch zum alten Haus gefahren, weil wir dort bei den Nachbarn ein Paket abholen mussten. Lustigerweise konnte man sich das Haus genau zu der Zeit auch von innen angucken, was wir gemacht haben. So konnte Papa sogar das alte Haus sehen 🙂 Auf dem Rückweg waren wir bei Target, einem sehr beliebten Laden, der so ziemlich alles in guter Qualität verkauft. Nach dem Abendessen zu Hause hat mein Vater dann wieder seine Sachen gepackt und ich habe ihn zum Flughafen gefahren, wo wir uns verabschieden mussten. Das war natürlich wieder sehr traurig, aber wir hatten eine echt schöne Zeit zusammen. Ich habe es genossen, diese Zeit mit meinem Vater zu verbringen und ihm hier alles zu zeigen. Ich bin sehr dankbar, dass er die Möglichkeit hatte, mich hier zu besuchen!









Zuletzt möchte ich euch noch ein bisschen von Halloween erzählen. Morgens sind die Kinder normal zur Schule gegangen, die Große in ihrem Kostüm, die Kleine im Schlafanzug, sie hatte nämlich „Pyjama Day“. Das ist hier üblich, dass ein paarmal im Schuljahr alle im Schlafanzug zur Schule kommen. Die Große hatte eine „Halloween Parade“ in der Schule, da sind wir hingegangen. Bei dieser Parade sind einfach alle Klassen hintereinander über den Schulhof an allen ZuschauerInnen vorbeigelaufen, um ihre Kostüme zu zeigen. Als wir danach alle wieder zu Hause waren, haben wir uns langsam zum „Trick or Treating“ fertig gemacht. Meine Gastfamilie und ich haben uns alle als Charaktere von den Filmen „Alles steht Kopf“ verkleidet und sind nachmittags dann von Haus zu Haus gelaufen. Fast alle Häuser, bei denen wir waren, hatten entweder eine Schüssel mit Süßigkeiten vor der Tür stehen, wo man sich etwas mitnehmen konnte, oder die BewohnerInnen haben nach unserem Klingeln aufgemacht und Süßigkeiten verteilt. Das war ein ziemlich cooles Erlebnis! Man hat überall Familien gesehen, die verkleidet alle Häuser besucht haben und alle Menschen, die uns aufgemacht haben, waren sehr nett und freundlich. So haben wir (beziehungsweise vor allem meine Gasteltern) direkt einige Leute in der neuen Nachbarschaft kennengelernt.
Das war also mein Oktober 🙂 Mit dem Trip nach Boston und dem Besuch meines Vaters sind schon einige sehr schöne Dinge passiert! Und ich bin sehr froh, euch jetzt auch endlich davon erzählt zu haben. Vielen Dank für eure ganze Geduld und Unterstützung aus der Ferne!! Danke, dass ihr euch für meine Erfahrungen hier interessiert!
Habt einen guten und gesegneten Start in die Woche!
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