Hallo ihr Lieben!
Heute vor zwei Wochen war ich das letzte Mal in der Gemeinde und morgen vor zwei Wochen bin ich hier in New York angekommen. Jetzt nehme ich mir endlich mal Zeit, euch zu erzählen, was in diesen zwei Wochen so passiert ist.
Also, am Montag, den 19.08.2024, haben meine Familie und ich um ungefähr 8 Uhr morgens das Haus verlassen und sind zum Düsseldorfer Flughafen gefahren. Dort haben wir meinen Opa, meine (Paten)Tante und meinen Cousin getroffen, mein Gepäck abgegeben und uns dann verabschiedet. Das war schon ziemlich traurig, aber ich denke, so muss das auch sein. Ich bin dann durch die Sicherheitskontrolle gegangen und um 10:35 Uhr in Düsseldorf abgehoben. Eine gute halbe Stunde später bin ich in Frankfurt gelandet, wo ich durch einige Passkontrollen musste, was aber auch alles gut geklappt hat. Um ungefähr 13:40 Uhr ist das Flugzeug dann mit etwas Verspätung in Frankfurt losgeflogen und der Flug verlief ziemlich gut. Ich habe mir mein Abschiedsbuch angeguckt, was sehr schön geworden ist! Vielen Dank an alle, die sich dort eingetragen und so viel Mühe gegeben haben! Das bedeutet mir sehr viel.
Um ca. 16 Uhr bin ich dann in Newark gelandet, das ist in New Jersey, ungefähr eine halbe Stunde von Manhattan entfernt. Dort habe ich ein anderes AuPair aus Deutschland getroffen, die jetzt auch in meiner Nähe wohnt, und bin mit ihr durch die Passkontrolle gegangen. Das war total unspektakulär und nicht so schlimm, wie man es sich vorstellt. Die einzige Frage, die mir gestellt wurde, war, was ich an Lebensmitteln dabei habe. Vom Flughafen bin ich mit dem anderen AuPair mit einem Shuttle-Bus zum Hotel gefahren worden, wo die Orientation Days stattgefunden haben. Im Hotel wurden wir von ein paar Leuten der Agentur „Au Pair in America“ begrüßt, haben Abendessen, eine kurze Einweisung und die Schlüssel zu unseren Hotelzimmern bekommen. Mein Zimmer habe ich mit einem Mädchen aus Brasilien und einem Mädchen aus Schweden geteilt, die beide ganz nett waren, wobei ich letztendlich nicht so viel mit ihnen zu tun hatte. Um kurz vor 22 Uhr bin ich dann (nach 21 Stunden ohne Schlaf) ins Bett gegangen.
Am Dienstag mussten wir um 06:30 Uhr schon wieder aufstehen, es gab Frühstück und danach begann unser „Orientation Training“. Das meiste, was dort erzählt wurde, kam vorher schon in den Online Kursen vor. Insgesamt war dieses Training zwar wichtig und teilweise auch interessant, aber vor allem anstrengend. Nachmittags ging es dann los zur New York City Sightseeing Tour. Alle schätzungsweise 150 AuPairs, die an den Orientation Days teilgenommen haben, wurden auf drei Busse aufgeteilt, die uns dann nach Manhattan gefahren haben. Auf dem Weg dahin haben wir eine kurze Pause an einem Aussichtspunkt direkt am Ufer des Hudson Rivers gemacht, von dem aus man eine sehr gute Sicht auf die Skyline von Manhattan hatte. Nachdem alle ihre Fotos gemacht haben, ging es weiter nach Manhattan, wo uns ein Tourguide im Bus viel über die Stadt erzählt hat. Wir haben eine weitere Pause am Central Park gemacht, wo der Tourguide uns kurz durchgeführt hat. Nachdem wir weiter mit dem Bus durch Manhattan gefahren sind, haben wir eine Pause am Times Square gemacht, wo wir ungefähr anderthalb Stunden Freizeit hatten. Ich bin mit einem AuPair aus Deutschland dort rumgelaufen, was ganz schön war. Nach einer weiteren Busfahrt haben wir eine Pause am 9/11 Memorial gemacht, was sehr eindrucksvoll war. Danach sind wir wieder zurück zum Hotel gefahren und ins Bett gegangen. Ich fand die Tour ziemlich schön, man hat schon direkt sehr viel gesehen. Und es ist einfach krass, jetzt wirklich hier zu sein. Es fühlt sich immer noch nicht so richtig real an…



Am Mittwoch wurden wir dann nach dem Frühstück entweder von unseren Gastfamilien direkt am Hotel abgeholt (was bei mir der Fall war) oder sind mit dem Zug zu unseren Gastfamilien gefahren oder dorthin geflogen. Ich wurde also um ca. 10:30 Uhr im Hotel von meiner Gastmutter und dem alten AuPair (was übrigens auch aus Deutschland kommt) abgeholt. Eigentlich bin ich ja selten aufgeregt, aber da war ich schon ein bisschen nervös 🙂 Aber sowohl meine Gastmutter, als auch das alte AuPair waren super nett und haben mich direkt sehr herzlich begrüßt. Gemeinsam sind wir dann ungefähr anderthalb Stunden nach Hause gefahren. Dort habe ich erst meine Koffer auf mein Zimmer gebracht und dann hat meine Gastmutter mich durch das Haus geführt und mir ein Sandwich gemacht. Danach musste sie nochmal kurz weg, um mir eine neue SIM-Karte zu kaufen, und so war ich dann für ein paar Minuten alleine (das andere AuPair war auf ihrem Zimmer). Das war ein sehr komisches Gefühl, weil ich wusste, dass das jetzt mein neues Zuhause ist und ich für ein Jahr mit dieser Familie leben werde. Gleichzeitig war ich total müde und erchöpft und wusste überhaupt nicht, was ich tun soll. Nachdem ich meinen Gastvater kennengelernt habe, der auch sehr nett ist, bin ich auf mein Zimmer gegangen, habe mit meiner Familie videotelefoniert und kurz die Augen zugemacht. Danach ging es mir etwas besser. Um ca. 16:20 Uhr sind das alte AuPair und ich vor das Haus gegangen und haben dort auf die Kinder gewartet, die kurze Zeit später mit dem Schulbus vom Camp nach Hause gebracht wurden. Zuerst waren die Kinder etwas schüchtern und haben sich an das alte AuPair gehalten, aber nach ein paar Minuten sind sie aufgetaut. Wir haben dann den Rest des Nachmittags/Abends gespielt, was gut geklappt hat und Spaß gemacht hat 🙂
Ich erspare euch jetzt solch eine detaillierte Beschreibung der restlichen 10,5 Tage, die seitdem vergangen sind und fasse sie ein bisschen zusammen. Am Donnerstag hat das alte AuPair mir vormittags ein bisschen die Gegend gezeigt und ich bin in dem Zuge auch schon Auto gefahren. Das ging aber auch ganz gut. Am Samstag sind wir mit der ganzen Familie (inklusive zwei AuPairs) zu einer Shopping-Mall in New Jersey gefahren, die „American Dream“ heißt. In dieser Mall gibt es auch eine Skihalle, einen Wasserpark und einige Achterbahnen, auf welchen wir die meiste Zeit verbracht haben. Das war eigentlich ziemlich cool und vor allem sehr amerikanisch… Am Sonntag bin ich mit dem anderen AuPair zum Central Park gefahren, wo wir uns mit ein paar ihrer Freunde zu einem Picknick getroffen haben. Das war auch sehr schön.


In der letzten Woche hatten die Kinder dann kein Camp mehr (das ist übrigens so etwas wie Stadtranderholung bei uns, also eine Art Ferienbetreuung), weshalb die Kinder den ganzen Tag zu Hause waren und bespaßt werden mussten. Das andere AuPair und ich sind deswegen am Montag mit den Kindern zu einem Indoor-Spielplatz gefahren und am Dienstag in einen kleinen Freizeitpark, was beides sehr cool war und Spaß gemacht hat. Am Mittwoch war dann der letzte Tag des anderen AuPairs, den wir mit den Kindern zu Hause verbracht haben. Am Donnerstag wurde das andere AuPair morgens abgeholt und zum Flughafen gefahren, weil sie jetzt ein paar Wochen verreist. Auch ich fand das schade, denn ich habe mich sehr gut mit ihr verstanden und sie hat mir sehr geholfen. Nicht nur, weil sie sich hier auskennt und weiß, wie alles funktioniert, sondern auch, weil ich so noch jemanden in meinem Alter hatte, mit dem ich auch Deutsch sprechen konnte.
Am Donnerstag und Freitag habe ich dann also das erste Mal alleine auf die Kinder aufgepasst, wobei meine Gasteltern noch relativ viel zu Hause waren. Eigentlich sind die zwei Tage ganz gut gelaufen, wobei die Kinder sich auch einige Male gestritten haben. Aber im Großen und Ganzen hat es trotzdem ganz gut funktioniert.
Gestern haben wir (also meine Gastfamilie und ich) uns mit einer befreundeten Familie getroffen und sind gemeinsam essen gegangen. Die Mutter ist zufällig mit einer anderen Gastfamilie befreundet, deren AuPair ich Anfang Juni auf einem AuPair Event in Bonn kennengelernt habe. Dieses AuPair ist dann ganz spontan auch mit uns essen gegangen, was ich sehr schön fand. So hatte ich wieder jemand Deutschen in meinem Alter 🙂 Nachmittags sind meine Gastfamilie und ich dann noch zum neuen Haus gefahren, was sehr groß und im Moment noch eine Baustelle ist… Aber ich freue mich darauf, dorthin zu ziehen, denn das Haus und die Gegend sind sehr schön.
Heute Morgen war ich dann in einer Gemeinde hier ganz in der Nähe, was sehr gut war. Es hat echt gut getan, wieder in einen Gottesdienst zu gehen. Als ich danach wieder zu Hause war, habe ich allerdings auch die Gemeinde in Duisburg vermisst…
So, das waren also meine ersten zwei Wochen in den USA. Ich finde es krass, dass es erst zwei Wochen sind, es fühlt sich viel länger an… Aber ich habe mich hier sehr gut eingelebt und finde mich langsam zurecht. Meine Gastfamilie ist toll; sie bemühen sich sehr, mir zu helfen und meine Eingewöhnung so einfach wie möglich zu machen. Auch die Kinder sind meistens super, wobei sie auch echt anstrengend sein können… Ich denke, sie müssen sich noch ein bisschen an mich gewöhnen. Vor allem, weil sie das alte AuPair sehr gern hatten. Aber das wird auf jeden Fall. Ich denke, wenn am Dienstag die Schule wieder anfängt, wird das auch etwas leichter. Ansonsten lerne ich hier auch langsam ein paar Leute in meinem Alter kennen. Insgesamt geht es mir also ziemlich gut hier, würde ich sagen 🙂
Vielen Dank für jedes einzelne Gebet für mich und jeden Gedanken an mich! Es tut gut zu wissen, dass ihr alle hinter mir steht und mich auf diese Weise unterstützt! Ich freue mich auch immer, von euch zu hören 🙂
Ich wünsche euch einen schönen September und sende euch ganz liebe Grüße aus New York!
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