Ihr Lieben!
Ich bin es wieder haha Ich versuche, die Blogposts aufzuholen und wieder etwas aktueller zu werden. Also kommt hier der Bericht über meinen Januar. Viel Spaß beim Lesen!
Erstmal hat meine Gastmutter am 04. Januar schon die Weihnachtsdeko weggeräumt und für Valentinstag dekoriert. Das hat mich ein bisschen überrascht, denn zum einen war Valentinstag für mich nie was großes, ich hatte das also noch gar nicht auf dem Schirm, und zum anderen war Valentinstag ja noch mehr als einen Monat entfernt. Aber dann war eben schon Anfang Januar die ganze Deko pink, auch nicht schlecht haha
Am 06. Januar hat’s geschneit, für New York ziemlich wenig, für Duisburg schon recht viel. Das war auch ziemlich schnell wieder weg, aber es ist nicht so matschig geworden wie es in Duisburg oft der Fall ist. Was ich auch krass fand, ist, dass die hier mit Streuen super schnell sind. Also morgens um 6 Uhr waren die schon ziemlich fertig und die Straßen waren alle frei von Schnee und nicht mehr glatt. Sogar bei uns am äußersten Rand der Nachbarschaft.
Vom 10. bis zum 12. Januar hatte ich dann meinen ersten Collegekurs. Es ist ja eine der Visabedingungen, dass ich in meinen 12 Monaten Au Pair sechs College Credits sammeln muss. Offiziell bin ich nämlich als Austauschschülerin hier. Für Au Pairs bieten sich dann oft Wochenendkurse an, damit man nicht jede Woche über Monate zu irgendeinem College muss. Es gibt auch einige Wochenendkurse speziell für Au Pairs. Ich habe meine beiden Kurse an der Long Island University (LIU) gemacht. Der erste war ein Online-Kurs über Behavioral Psychology, also Verhaltenspsychologie. Ich hatte also am Freitagabend eine Videokonferenz, am Samstag den Großteil des Tages und am Sonntagvormittag nochmal eine kürzere. Unser Lehrer hat das ganz gut gestaltet, auch sehr abwechslungsreich. Wir haben mal in der großen Gruppe Dinge besprochen, mal in kleineren Gruppen Aufgaben bearbeitet, mal alleine, mal haben wir Videos geguckt, mal was gelesen, und so weiter. Es wurde also eigentlich nicht langweilig und ich habe einiges gelernt. Der Lehrer war auch ziemlich entspannt und hat manchmal die Videokonferenzen früher beendet und uns auch am Ende keine große Aufgabe gegeben, wie es normalerweise üblich ist. Das fand ich sehr gut, denn so hatte ich relativ wenig Arbeit, um die Hälfte meiner Credits zu bekommen höhö
Das Cluster Meeting für den Januar war am 18. Januar und wir haben uns an der LIU getroffen. Dort war ein sogenanntes Gymnastics Meet, also ein Turnwettkampf. In den USA ist Sport ja ein großes Ding an Colleges und Universitäten. Man kann unter anderem Sportstipendien bekommen und teilweise treten die verschiedenen Sportmannschaften auch auf nationaler Ebene gegeneinander an. College Football zum Beispiel wird sogar im Fernsehen übertragen. Am 18. Januar sind also die Sharks der LIU gegen die Temple Owls der Temple University in Philadelphia, Pennsylvania angetreten. Ich finde Turnen ja super beeindruckend und mag den Sport irgendwie, von daher hat es mir auch gefallen, das alles mal „in echt“ quasi zu sehen.
Ach, und am Anfang der Veranstaltung mussten alle aufstehen, sich zur amerikanischen Flagge drehen, die meisten haben die Hand auf die Brust gelegt, und es wurde die amerikanische Nationalhymne (allerdings nur instrumental) abgespielt. So Momente finde ich immer krass, aber auch etwas unangenehm. Es ist so üblich und normal und auch wichtig für die Menschen hier, ihr Land so zu ehren. Das ist zwar auf der einen Seite irgendwie cool und es ist auch krass, das so mitzuerleben. Aber auf der anderen Seite ist das auch so anders als das, was wir in Deutschland so leben. Gerade Deutsche sind ja nicht unbedingt stolz auf ihre Herkunft, zumindest nicht in dem Ausmaß. Ich fühle mich auch meistens ein bisschen schlecht, wenn ich dann nicht zum Beispiel meine Hand auf die Brust lege. Ich will nicht respektlos sein oder so, aber ich bin ja nun mal nicht von hier. Naja, das also zu dem Thema hahah eigentlich wollte ich gar nicht so weit ausholen.


Am Tag danach war ich nach dem Gottesdienst ein bisschen spazieren und abends hat es angefangen zu schneien. Diesmal war es auch etwas mehr Schnee, das wäre in Duisburg schon relativ viel.


Am Montag war ich morgens mit den Kindern draußen, weil die beiden im Schnee spielen wollten. Das haben sie auch ganze 20 Minuten getan, bevor es ihnen zu kalt wurde und sie wieder reingehen wollten hahah
Nachmittags war ich dann mit den Kindern und der Freundin von meiner Gastmutter, die auch am Geburtstag von meinem älteren Gastkind bei uns war (siehe letzter Blogpost), im Kino und wir haben uns „Vaiana 2“ angeschaut. Der Film war ziemlich gut und die Kinder haben auch gut mitgemacht. Also die Jüngere hat fast den ganzen Film lang auf meinem Schoß geschlafen, aber damit hatte ich eigentlich auch kein Problem haha Außerdem fand ich das Kino voll krass. Wir haben normale Karten gekauft, die auch nicht so teuer waren, und wir hatten Sitze, die man beheißen und ausfahren konnte, sodass man die Beine hochlegen und den Rücken etwas zurücklehnen konnte. Das fand ich ziemlich cool!
Und abends habe ich dann ziemlich kurzfristig Flüge nach Orlando, Florida gebucht! Meine beste Freundin aus der Grundschule ist ja, als wir dann in der fünften Klasse waren, mit ihren Eltern nach Florida gezogen und jetzt hatte ich mal die Möglichkeit, sie dort zu besuchen.


Am Freitag, den 24. Januar ging’s auch schon los. Mein Flug ging abends um kurz nach 21 Uhr von einem kleineren Flughafen, der von uns nur ungefähr zwanzig Minuten entfernt ist, was sehr praktisch ist. Meine Gastfamilie hat mich netterweise dorthin gefahren, nachdem wir abends in einem Restaurant waren. Der Flug war ziemlich entspannt und ich hatte eine sehr schöne Sicht aus dem Fenster. Man konnte zum Beispiel Long Island richtig gut sehen und viele andere schön erleuchtete Städte ebenfalls. Ungefähr um Mitternacht bin ich dann in Orlando gelandet und wurde dort von meiner Freundin und ihrem Vater abgeholt. Es war echt schön, die wiederzusehen, weil wir uns davor einige Jahre nicht gesehen hatten. Wir sind ungefähr vierzig Minuten zu ihr nach Hause gefahren, haben auf dem Weg etwas zu essen gekauft und uns bei ihr zu Hause noch sehr lange unterhalten.

Am nächsten Morgen haben wir ausgeschlafen und ausgiebig gefrühstückt. Es gab deutsche Aufbackbrötchen und viel Aufschnitt, das war ganz toll. Ich konnte nach vielen Monaten mal wieder so richtig deutsch frühstücken, allein das war schon ein Traum hahah Den Tag über hat meine Freundin mir dann ihre Umgebung gezeigt, wir waren in einem sehr schönen Café, wir waren shoppen und ein bisschen in Oviedo, einer schönen Stadt im Großraum Orlando, spazieren. Außerdem ist es in Florida ja fast immer recht warm, es waren an dem Wochenende so um die 15°C. Für Florida war das eigentlich ziemlich kalt, aber für mich war das toll hahah in New York waren es ja die ganze Zeit so um die 0°C… Wir konnten uns richtig viel unterhalten, uns erzählen, was die letzten Jahre so passiert ist und hatten einfach eine echt schöne Zeit. Zwischendurch waren wir zum Mittagessen zu Hause, da hat die Mutter meiner Freundin tolles deutsches Mittagessen gekocht, nämlich Gulasch mit Kartoffeln und es gab noch Currywurst dazu. Ich weiß, eigentlich passt die Currywurst nicht dazu, aber ich fand es trotzdem toll haha das war alles sehr lecker. Abends waren wir zum Sonnenuntergang noch an einem See und haben zu Hause zwei Filme geguckt und uns danach noch unterhalten. Wir sind also wieder recht spät ins Bett gegangen… Aber es war alles sehr schön.






Am nächsten Morgen haben wir wieder toll gefrühstückt – dieses deutsche Essen und die deutsche Gemeinschaft war einfach eine Wohltat für mich, falls es noch nicht rübergekommen ist hahah – und sind danach wieder zu dem See gelaufen, an dem wir auch zum Sonnenuntergang waren. Danach haben wir uns zu Hause nur noch unterhalten und dann haben die mich auch schon wieder zum Flughafen gefahren. Es war insgesamt ein sehr schönes Wochenende, was mir richtig gut getan hat, obwohl es viel zu kurz war haha Es war sehr schön, meine Freundin und ihre Familie wiederzusehen und so viel Zeit mit denen zu verbringen. Außerdem war das Wetter toll, das Essen auch und jetzt bin ich in Florida verliebt hahah Da ist alles irgendwie so schön und die haben immer Sommer! Naja, ich war um kurz nach 19 Uhr wieder in New York und wurde dort von meinem Gastvater abgeholt.



Die Woche danach habe ich mit den Kindern wieder im Schnee gespielt und mich auch ein bisschen erkältet, was aber auch nicht so schlimm war. Außerdem musste ich das Pre-Course Assignment für meinen zweiten College Kurs bearbeiten. Der zweite Kurs, den ich gemacht habe, fand vom 31. Januar bis zum 02. Februar auf dem LIU Kampus statt. Während dieser Zeit hab ich auch auf dem Kampus übernachtet, ich habe mir mit einem anderen Au Pair, was ich vorher gar nicht kannte, ein Zimmer geteilt. Das war ganz cool, mal selber auf einem amerikanischen Unikampus zu sein und sogar dort unterrichtet zu werden. Wir haben auch dort essen dürfen, das war im Preis inkludiert und hat auch ganz gut geschmeckt. Es gab vor allem eine große Auswahl.
Aber der Reihe nach. Freitagsnachmittags bin ich zum LIU Kampus gefahren, der je nach Verkehr 30 Minuten oder länger von uns entfernt ist. Dort angekommen konnte ich den Schlüssel für mein Zimmer abholen, meine Sachen dort abstellen und ich habe eine Abendessens-/Snackbox bekommen, konnte also auch etwas essen. Außerdem habe ich da meine Zimmernachbarin kennengelernt, ein Au Pair aus Italien, die, meine ich, in Upstate New York wohnt. Kurze Zeit später hat dann auch unsere erste Unterrichtseinheit begonnen. Ich habe einen Kurs über Social Media for Business gemacht, der auch wieder sehr interessant war. Unser Lehrer war wieder entspannt, allerdings mussten wir etwas mehr machen, als bei dem anderen Kurs, den ich belegt hatte. Aber es war trotzdem eine gute Atmosphäre, ich habe wieder einiges gelernt. Abends sind wir dann fast direkt ins Bett gegangen, nachdem der Unterricht vorbei war.


Am nächsten Tag konnten wir in der Cafeteria/Mensa frühstücken, da gab’s eine recht große und ziemlich gute Auswahl. Danach ging der Unterricht direkt wieder los und dauerte auch ziemlich den ganzen Tag. Wir haben natürlich auch Pausen gemacht und es gab eine längere Mittagspause, in der wir wieder in der Mensa essen konnten. Nach dem Abendessen war ich mit meiner Zimmernachbarin und einer anderen aus meinem Kurs bowlen, das war ziemlich lustig. Die aus meinem Kurs war aus Mexiko und hat viel Spanisch geredet. Meine Zimmernachbarin (aus Italien) und ich haben aber das meiste verstanden und nur deshalb hat sie auch Spanisch geredet. Ich fand das sogar ziemlich cool eigentlich, weil ich so mal mein Spanisch ein bisschen auffrischen konnte. Da hatten wir also ziemlich viel Spaß.






Am Sonntag haben wir morgens ausgecheckt, nochmal in der Cafeteria gefrühstückt und hatten dann vormittags wieder Unterricht. Da haben wir am Ende auch unsere Zertifikate bekommen, dass wir den Kurs halt belegt haben. Insgesamt war das ein ganz cooles Erlebnis, diesen Collegekurs auf einem echten Kampus zu machen. Wobei wir nur sehr wenige richtige Studenten gesehen haben. Die meisten waren wohl über das Wochenende woanders.


Ja, das war also mein Januar (und der Anfang des Februars). Ich merke irgendwie meist gar nicht, wie viel immer passiert. Ich bin auf jeden Fall super dankbar, hier zu sein und so viel erleben zu dürfen!
Danke, dass ihr bis hier hin gelesen habt!
Bis hoffentlich bald,
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